Sanierung eines 120 Jahre alten Mehrfamilienhauses
Eine Sanierung, zwei Oberflächen, drei Dämmstoffe: Dies ist die optimale wie ungewöhnliche Lösung für die energetische Instandsetzung eines mehr als 120 Jahre alten Mehrfamilienhauses in Gutach (Breisgau). Je nach baulicher Situation kommen Polystyrol, Mineralwolle oder Phenolharz-Hartschaum zum Einsatz, die Fassade zeigt eine Kombination aus Holz und Putz.
Das Haus, erbaut im Jahr 1898 mit einem Erweiterungsbau aus dem Jahr 1970, war bisher ungedämmt. Stuckateurmeister Johannes Wehrle – selbst aus Gutach – übernahm die Aufgabe, das Gebäude sowohl energetisch zu sanieren als auch den Wünschen des Bauherrn nach einer speziellen Gestaltung zu entsprechen.
Das Mehrfamilienhaus beherbergt eine Zahnarztpraxis im Erdgeschoss sowie Mietwohnungen in den oberen Etagen und umfasst eine Fassadenfläche von etwa 180 Quadratmetern. Der Bauherr, obwohl nicht dort wohnhaft, wünschte sich neben einer effizienten Dämmung auch eine ästhetische Gestaltung: Zu den verputzten Flächen kamen regionaltypische Holzfassaden – nur die Rückseite wurde komplett verputzt.
Für einen optimalen Bauprozess setzte sich Wehrle schon im Vorfeld mit dem Energieberater und dem Zimmermann, der die Holzschalung montierte, zusammen. Gemeinsam wurden die kniffligen Details geplant. Die Montage der Dämmung verlief – trotz der unterschiedlichen Dämmstoffe – konventionell: Alle Dämmplatten wurden verklebt und gedübelt und die gesamte Fassade maschinell mit StoLevell Novo gewebearmiert. Besonders sorgfältig geplant und ausgeführt wurden die Anschlussdetails, zum Beispiel der Übergang zwischen Putz und Holzvertäfelung. Spezielle Profile aus dem Sto-Sortiment sorgen hier für eine sichere Konstruktion. Zu den unterschiedlichen Dämmstoffen: Das StoTherm Vario-System mit Sto-Dämmplatte Top32 wurde für die Hauptflächen verwendet, Mineralwolle für bestimmte Zonen mit speziellen Brandschutzanforderungen. An weiteren Teilflächen, die bei wenig Raum hohe Dämmwerte erforderten, kam das StoTherm Resol-System mit schlanken Phenolharz-Dämmplatten aufgrund des niedrigen Lambda-Wertes zum Einsatz.
Die Verarbeitung des Dämmsystems im Fensterbereich erforderte sorgfältige Planung, um einen Austausch zu vermeiden. Für ausreichend Tageslicht im Innenraum wurden die Laibungen als Lichtkeile gestaltet, mit StoElement Pronto als Laibungselement und der Fensterbank StoFentra Profi mit Bordprofil Typ LK.
Die horizontal ausgeführte Besenzug-Technik in der Putzfassade fügt sich gestalterisch harmonisch zur ebenfalls horizontal verlegten Holzschalung. Der organische Oberputz Stolit Kratzputz in 2,0 Millimeter Korn im Farbton Alabasterweiß aus dem Katalog der StoSignature-Oberflächen trägt zur visuellen Harmonie des Gebäudes bei.
Durch die energetische Sanierung ist der Energiebedarf des Gebäudes deutlich gesunken, sodass es nun sogar nur mit regenerativen Energien betrieben wird. Dazu trägt die Erdwärmeheizung auf Basis einer Wärmepumpe bei. Insgesamt also eine erfolgreiche energetische Gebäudesanierung und ein Vorzeigeobjekt für die beteiligten Betriebe.
Die Fassade zeigt das harmonische Zusammenspiel von Putz und Holzschalung.
Durch die als Lichtkeil ausgeführten Laibungen kommt genug Licht in den Innenraum.
Stuckateurmeister Johannes Wehrle führte die handwerklich anspruchsvollen Arbeiten aus.
Aufnahmen aus den 1970er Jahren zeigen das Gebäude vor der Sanierung – schon damals mit einer Mischfassade.
Bilder: Sto SE & Co. KGaA
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