Neues Klebeverfahren für Innendämmsysteme
Sicherheit in einem Arbeitsgang
Das neue anwendungsfreundliche Sto-PFB-Klebeverfahren für Innendämmsysteme stellt die Vollflächigkeit des Kleberauftrags bei definierter Schichtdicke in nur einem Arbeitsgang sicher. Möglich wird das durch eine neue, zum Patent angemeldete Zahntraufel und eine neue Verlegetechnik.
Bei der Entwicklung von Innendämmsystemen geht es darum, Strategien zu entwickeln, die verschiedenen bauphysikalischen Problemstellungen sicher und dauerhaft zu lösen. Neben dem Taupunktmanagement geht es darum, Konvektion zuverlässig zu verhindern. Konvektion beschreibt in diesem Kontext, dass eine Innendämmung hinterströmt wird. Dabei gelangt warme Luft hinter das System. Dort kann diese abkühlen, was ein Ansteigen der relativen Luftfeuchte zur Folge hat, was wiederum zu Schimmel hinter dem Dämmsystem führen kann. Vom Prinzip her ein Taupunktereignis. Zugleich wird die Dämmung zu einem gewissen Grad ausgehebelt, was die Dämmleistung des Systems verschlechtert. Dieser Mechanismus wird bei den Innendämmsystemen von Sto unterbunden, indem die Wärmedämmplatten im Floating-Buttering-Verfahren mit der Außenwand verklebt werden.
Neue Systeme, neue Wege
Bei der Entwicklung der Innendämmsysteme StoTherm In Aevero (Aerogel-Dämmplatte) und StoTherm In SiMo (EPS-Dämmplatte) wurde das Taupunktmanagement der Kleberschicht zugewiesen. Die Kleberschicht fungiert also als Zwischenspeicher für Feuchtigkeit. Dies hat zur Konsequenz, dass an die Kleberschicht bezüglich Dicke und Vollflächigkeit klare Forderungen gestellt werden, da eine definierte Speicherkapazität pro Flächeneinheit notwendig ist. Gleichzeitig muss auch bei diesen Systemen die Konvektion dauerhaft und sicher unterbunden werden. Um diese Vorgaben zu erfüllen, wurde die Kleberschichtdicke in Abhängigkeit vom System und der Dämmstoffdicke festgelegt.
Kleberschichtdicke in Abhängigkeit vom Dämmsystem und der Dämmstoffdicke
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Dämmstoffdicke
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StoTherm In Comfort
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StoTherm In Aevero
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StoTherm In SiMo
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≤ 20 mm
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–
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5 mm
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5 mm
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> 20 ≤ 40 mm
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5 mm
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10 mm
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5 mm
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> 40 mm
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5 mm
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–
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10 mm
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Um die maximale Speicherkapazität pro Flächeneinheit zu erreichen, soll der Kleberauftrag möglichst porenfrei erfolgen. Je nach Dämmsystem und Dämmstoffdicke sind Kleberschichtdicken von bis zu 10 mm notwendig. Doch das sind ungeliebte Forderungen, da sie in der Baustellenpraxis bisher nur mit Mehraufwand umsetzbar sind.
Neue Wege, einfache Umsetzung
Um es dem Fachhandwerk möglichst leicht zu machen, diese Forderungen zu erfüllen und zugleich Fehlerquellen zu minimieren, wurde das neue Sto-PFB-Klebeverfahren (Parallel-Floating-Buttering-Verfahren) entwickelt. Diese Technik ermöglicht es, die Vorgaben auf der Baustelle einfach, ohne Zeitverlust und sicher umzusetzen. Ihr Einsatz empfiehlt sich bei allen Sto-Innendämmsystemen, da sie die Systemsicherheit erhöht – selbst in den Fällen, in denen das althergebrachte Floating-Buttering-Verfahren ausreichend wäre.
Das Verfahren beinhaltet eine neu entwickelte und zum Patent angemeldete Zahntraufel und ein neues Applikationsverfahren. Bei der Traufel wurde die Zahnung so optimiert, dass bei der Verklebung in Verbindung mit dem neuen Applikationsverfahren die aufgezahnten Kleberstränge perfekt ineinander verschmelzen, damit Konvektion ausgeschlossen wird. Zudemermöglicht die Traufel in Verbindung mit dem neuen Applikationsverfahren eine definierte Schichtdicke des Klebers. In der Praxis wird der Kleber mit der Sto-Zahntraufel PFB 5 (für 5 mm Kleberschicht) oder Sto-Zahntraufel PFB 10 (für 10 mm Kleberschicht) wie gehabt auf Wand und Dämmplatte aufgetragen. Entgegen der bisher üblichen Vorgehensweise wird die Wärmedämmplatte dann aber hochkant an die Wand geklebt. Die Kleberstränge auf der Wand und der Dämmplatte verlaufen also parallel. Dadurch entsteht ein nahezu luftporenfreies Kleberbett mit exakt der jeweils definierten Kleberschichtstärke – in nur einem Arbeitsgang, schnell und sicher.
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Das Sto-PFB-Verfahren in der Praxis
Foto:
Sto SE & Co. KGaA
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Das Sto-PFB-Verfahren in der Praxis
Foto:
Sto SE & Co. KGaA
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Das Funktionsprinzip StoTherm In SiMo und StoTherm In Aevero: Durch hygrothermische Prozesse kann Feuchtigkeit in das Innendämmsystem eindringen (links). Durch Taupunktereignisse kann Feuchtigkeit in der Kleberschicht ausfallen. Die Kleberschicht speichert die anfallende Feuchtigkeit (Mitte). Bei Entlastung wird die Feuchtigkeit wieder abgegeben (rechts).
Foto:
Sto SE & Co. KGaA
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Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten |