Fassade saniert – ohne Biozide
Behutsam saniert: Ein mehr als 300 Jahre alter Pfarrhof, lange Zeit nicht mehr instand gehalten, erhielt eine umfassende Frischzellenkur. Für die Fassade galt es, einen Aufbau zu wählen, der die alte Bausubstanz schützt und optisch passt. Daher entschieden sich die Bauprofis für eine hoch wasserdampfdurchlässige, mineralische Fassadenfarbe (StoColor Solical), die das historische Gebäude nun vor der Witterung schützt. Auch für die weitere Instandsetzung der Fassade ist der Aufbau stets rein mineralisch gewählt.
Zwischen Augsburg und Ingolstadt, im Dorf Großhausen, liegt der mehr als 300 Jahre alte Pfarrhof. Noch bis 1969 als Pfarrhaus bewohnt, zerfiel der barocke Bau zusehends – die Diözese Augsburg als Eigentümerin schien keine rechte Verwendung mehr zu haben.
Heute präsentiert sich das zweigeschossige Gebäude wieder in einem Top-Zustand. Sofie Held, eine junge Frau aus Aichach, erwarb den Pfarrhof und arbeitet seitdem an der Wiederbelebung. An ihrer Seite stehen zwei Profis: Die Stuckateurmeister Peter Held und Robert Held, Vater und Großvater der neuen Eigentümerin.
Das barocke Kehlbalkendach ist gereinigt und ertüchtigt, die Eindeckung erneuert. Auch die Fassaden sind wieder in Bestform, zweifarbig gefasst und mit ungewöhnlichen Faschen versehen. „Die Faschen waren verschwunden, wurden aber vom Gutachter gefunden und dokumentiert. Also haben wir sie wieder realisiert“, so Sofie Held. Das hat auch das Landesamt für Denkmalpflege so gesehen, das sich intensiv mit den Helds um konstruktive Lösungen bemüht hat.
Bauzeitlicher und neuer Putz
„Die Maßgabe beim Fassadenputz war, dass wir den bauzeitlichen Originalputz dort erhalten, wo er tragfähig und fest ist.“ So wurden rund 40 Prozent des historischen Putzes bewahrt. Die abgenommenen Flächen wurden neu aufgebaut und vollflächig mit dem Wärmedämmputz StoMiral überarbeitet, der für ein angenehmes Innenklima sorgen wird. Auf diese sechs Zentimeter starke Unterputzschicht folgte die Armierung aus StoLevell Novo mit einem Glasfasergewebe. Der Oberputz schließlich ist der feinstkörnige StoMiral MP, der bei der Verarbeitung eingewaschen und somit kaum strukturiert wurde. „Wir wollten das alles so mineralisch wie möglich ausführen, auch weil es der Bauphysik des alten Gebäudes am ehesten entspricht“, sagt Peter Held. Daher nutzten die Stuckateure StoColor Solical für die zweifarbige Deckbeschichtung. Die matt auftrocknende Fassadenfarbe basiert auf Silikat-Kieselsol, kommt ohne biozide Filmschutzmittel aus und ist hoch wasserdampfdurchlässig – optisch und funktional also ideal für ein historisches Gebäude.
Der alte Pfarrhof vor der Sanierung.
Foto: Sofie Held
Zwei Fassadenprofis haben das denkmalgeschützte Gebäude in ein Schmuckstück
verwandelt. Ein mineralischer Wandaufbau mit der Fassadenfarbe StoColor Solical
schützt es nun vor der Witterung.
Fotos: Martin Baitinger / Sto SE & Co. KGaA