Carme Pinós: Eine gute Fassade schafft Maßstäbe

Carme Pinós: Eine gute Fassade schafft Maßstäbe

Die Fassade ist kein isoliertes Bauteil, sondern gehört zwingend zum Entwurfsprozess, wie auch die konstruktive Lösung eines Bauwerks. Mit dieser Grundhaltung plant die spanische Architektin Carme Pinós ihre Gebäude. Aufgewachsen in Barcelona ist Carme Pinós geprägt von der Architektur Antonio Gaudis. Sie schätzt die vielen Spuren des bedeutenden Architekten, ebenso wie die Bauwerke aus dieser Epoche von weniger berühmten Planern mit dem typisch europäisch-katalanischen Flair. Ihre eigene Architektur, die Pinós seit den 1980er Jahren realisiert, entwickelt sie ganzheitlich, konstruktiv und komplex. Und so wundert es nicht, dass sie klare Aussagen zur Fassade trifft – wie „‘Und jetzt bitte die Fassade!‘ gibt’s bei mir nicht“.
Beispiele für ihre kreative Herangehensweise sind Cube I und Cube II, die heute zum Stadtbild der katalanischen Metropole gehören. Die Bauwerke zeigen, wie elementar eine gut durchdachte Fassade ist: Sie bringt die Intention eines Projektes zum Ausdruck und schafft die Maßstäbe – wie die hängenden „office blocks“ an den Betonpfeilern des Cube I. Das Gebäude wirkt wie eine Skulptur.

Weitere Elemente der Architektur von Carme Pinós sind natürliche Farben und Materialien. Holz- und Betonfarben finden sich in vielen ihrer Werke. So schafft sie ihre typische, eigene Architektursprache, in der dann zum Beispiel auch eine „Brise Soleil“ aus Keramik entsteht.
Das komplette Interview, in dem Pinós unter anderem auch über ihre Philosophie und die spanische Architektur spricht ist jetzt (in zwei Teilen) im „Fassaden-Blog“ nachzulesen.


 

 

Carme Pinós

Foto: Miguel Tres

 

 

Cube II – ein Bauwerk in Guadalajara (Mexiko), das archetypisch für Pinos’sche Schaffen steht: Die Fassade als Spiegel der konstruktiven Idee.

Foto: Jordi Bernado

 


Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten